Warum Leid

Warum gibt es soviel Leid in der Welt,
wenn es einen guten und allmächtigen Gott gibt?

Dies wird klassisch als Argument gegen den christlich / judäischen Gott vorgebracht. Das Leid ist demnach nur erklärbar, wenn

• Gott nicht allmächtig ist => Er kann das Leid nicht verhindern.
• Gott nicht gut ist => Er will das Leid nicht verhindern.
• Es Gott überhaupt nicht gibt.

Wenn dieses Argument von Jemanden vorgebracht wird, ist es meist mit einem starken emotionalen eigenem Hintergrund verbunden (erfahrenes Leid) ¹. Daher ist die philosophisch korrekte Antwort hierauf nur bedingt hilfreich.

Zunächst möchten wir aber klar darstellen, warum dieser scheinbare Widerspruch ein schlechtes Argument gegen die Existenz Gottes ist.

Das Böse - ein Argument gegen Gott?

Zunächst wäre zu klären, ob das Problem wirklich existiert.

• Gibt es das Böse in unserer Welt ?
• Kann man sagen, dass eine Sache (z.B. das Leiden unschuldiger Kinder) objektiv falsch ist ?

Das Problem an einer Welt ohne Gott ist, dass man nur sehr schwere moralische Absolutheiten festlegen kann. Die verbreitete Ansicht ist:

• Es gibt keine objektiven universellen moralischen Standards. Alles ist relativ.
• Die Gesellschaft bestimmt die Regeln und legt fest, was richtig und falsch ist.

Wenn die Gesellschaft die Regeln festlegt, dann kann man eigentlich nicht sagen, dass etwas wirklich objektiv falsch ist. Wenn also eine Gesellschaft beschließt, dass “kleine Kinder aus Spaß zu quälen” OK ist, dann ist es dann auch OK. Wenn richtig / falsch nur nach dem Geschmack der Gesellschaft bestimmt wird, dann gibt es richtig / falsch nicht (in einem ultimativen absoluten Sinn). ²

Überspitzt gesagt könnte man das Argument gegen Gott dann auch so formulieren:

• “Ich kann nicht an Gott glauben!”
• “Warum nicht?”
• “Rosenkohl!”
• “Rosenkohl? Was hat der denn mit irgendwas zu tun?”
• “Hast du die Dinger schon mal probiert? Die schmecken schrecklich! Ich kann nicht an einen Gott glauben, der etwas schafft, was für mich so schrechlich schmeckt.”

Wenn man hingegegen an objektive Moral glaubt, also dass es Dinge gibt, die einfach immer falsch sind, egal was ein Mensch - oder alle Menschen - sagen, dann ist die Frage, wer denn diesen absoluten Standard bestimmt. Es gibt da nicht wirklich viele Kandidaten neben Gott.

Wir haben also ein interessantes Dilemma:

• Wenn Moral nur eine Frage des persönlichen Geschmacks ist, dann verschwindet der Widerspruch. Wenn es kein wirkliches Richtig oder Falsch gibt, wie können wir Gott dann für etwas verantwortlich machen, was es nicht gibt?
• Wenn man aber an objektives Richtig/Falsch glaubt, dann muss man sich fragen, wo der Standard herkommt?

In dem Film “The Quarell” erklärt Rabbi Hersh es dem suklaren Chiam so:

Wenn es im Universum nichts gibt, was Größer ist, als wir Menschen was ist dann Moral?
Nun, es ist eine Frage der Meinung. 
Ich mag Milch, du magst Fleisch.
Hitler mag es Leute zu töten. Ich mag es sie zu retten.
Wer vermag zu sagen was besser ist?

Kannst du den Horror hierin erkennen?
Wenn es keinen Meister des Universums gibt, wer kann dann sagen, 
dass Hitler irgendwas falsch gemacht hat?
Wenn es keinen Gott gibt, dann haben die Menschen, 
die deine Frau und Kinder umgebracht haben nichts Falsches gemacht.

Erklärungen für das Leid

In der Philosophie wurde und wird diese Frage diskutiert. Der Stand dabei ist, dass wir schlicht nicht in der Lage sind, Gott nachweisen zu können, dass er eine Welt mit weniger Leid hätte schaffen können.

Wenn solche Dinge wie Liebe und Freier Wille wertvolle reale Dinge sind, ist es gut möglich, dass wir in der besten aller mögliche Welten leben !

Was hat Gott getan?

1. Gott hat die Institutionen Familie, Gemeinde und Regierung (z.B. Römerbrief) geschaffen um die Verbreitung des Bösen zu minimieren.
2. Gott gibt seinen Heiligen Geist um die Kraft des Bösen in unserem persönliche Leben zu überwinden.
3. Gott wird einmal alles Böse aus seiner Schöpfung entfernen.
4. Gott sandte seinen Sohn für böse Menschen und bietet Vergebung statt gerecher Strafe an.

Fußnoten